Der Flusskrebs (Astacus astacus) zeichnet sich durch seine typische Gliederung des Körpers in Kopf-Brust-Bereich und Hinterleib aus. Beides wird von einem dicken Panzer bedeckt. Am Vorderkörper sitzen fünf Beinpaare, das vorderste ist zu großen Scheren umgebildet. Die restlichen dienen als Laufbeine, an denen Kiemen hängen, mit denen das Tier atmet. Flusskrebse sind dämmerungs- und nachtaktiv.
Astacus astacus. Als Einzelgänger scheuen sie nicht davor zurück, durch Häutung vorübergehend schutzlos gewordene Artgenossen zu fressen. Mit ihren großen Scheren packen sie die Beute, die kleineren Scheren des zweiten und dritten Laufbeinpaares zerteilen sie und führen sie zum Mund. Flusskrebse sind Allesfresser: Sie fangen Wasserinsekten, Würmer, Molche, Frösche, Schnecken und Muscheln. Leichter als gesunde Tiere sind kranke Fische und Aas zu bekommen – sie stehen deshalb häufiger auf ihrem Speiseplan. Aber auch Wasserpflanzen, Laub, Algen und modriges Holz werden von ihnen gefressen.
Paarungszeit ist von Oktober bis November. Nach einer rüden Begattung durch das Männchen (bei dem Weibchen werden, auf dem Rücken liegend, Samenpakete nahe der Geschlechtsöffnung deponiert) klebt sich das Weibchen die befruchteten Eier an die Gliedmaßen des Hinterleibs und trägt sie etwa ein halbes Jahr mit sich.
Erst gegen Mai bis Juni schlüpfen die Larven, die sich nur in Größe und Proportionen der Gliedmaßen von erwachsenen Tieren unterscheiden. Etwa zehn Tage lang klammern sich die kleinen Krebse am Muttertier fest, erst dann lassen sie los und beginnen ein selbständiges Dasein – allerdings überleben nur etwa zehn bis zwanzig Prozent.
Vorarlberg. Im Zuge der Erarbeitung des Vorarlberger Fließgewässerinventars wurde auch dem Krebsvorkommen verstärkt Augenmerk geschenkt. Während noch bis Ende des 19. Jahrhunderts Flusskrebse die heimischen Gewässer verbreitet besiedelten, zählen sie heute zu den äußerst seltenen und schützenswerten Arten. Durch eingeschleppte Krankheitserreger, Wasserverunreinigungen und Gewässerverbauungen wurden die Krebsbestände in den vergangenen Jahrzehnten stark dezimiert.
Die hier vorliegenden Studie, die in Zusammenarbeit mit der Fischereifachstelle des Landes und mit Unterstützung der Fischereivereine erstellt wurde, konnte nun der Nachweis erbracht werden, dass noch etliche heimische Gewässer intakte Krebsbestände beherbergen. So konnten bislang 14 Steinkrebs-, 6 Edelkrebs- und 6 Signalkrebsvorkommen nachgewiesen werden.
In der Broschüre des Umweltinstituts werden die in Vorarlberg und in angrenzenden Gebieten auftretenden Arten beschrieben und eine Bestimmungshilfe zur Unterscheidung der Krebse vorgestellt. Die nachgewiesenen Vorkommen und die einzelnen Krebsgewässer werden näher erläutert und in übersichtlichen Verbreitungskarten dargestellt.
Download. Der Bericht „Vorkommen und Verbreitung von Flusskrebsen in Vorarlberg“ ist in der Schriftenreihe Lebensraum Vorarlberg erschienen und steht auch als Download zur Verfügung.
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- Hutter, G. et al. (2001): Vorkommen und Verbreitung von Flusskrebsen in Vorarlberg, pdf., 35 S.,
- Steinkrebse – heimliche Scherenritter unserer Bäche
- [Google Search] ⇒ Flusskrebse in Vorarlberg
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- 1.3.23 [Letzte Aktualisierung, online seit 21.8.10]
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