Sonntag, 2. April 2023

[ #gewässer ] Der Schwarze See in Satteins

Von photographed by Michael Schönitzer - Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0,
https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=4674576

Der See ist durch eine Felssturz entstanden und verdeckt möglicherweise eine Römerstraße

Der Schwarze See befindet sich in unmittelbarer Nähe zur Gemeindegrenze von Satteins mit den ebenfalls im Bezirk Feldkirch liegenden Gemeinden Göfis und Rankweil. Geschätzt wird der See auf etwa 180 Meter Länge und eine durchschnittliche Breite von etwa 20 Meter. Er nimmt eine Fläche von etwa 0,65 Hektar ein. Ab 2 Meter Wassertiefe besteht er fast nur noch aus dickem Schlamm. Der See ist etwa 4,80 m tief. Die Wasserfläche hat annähernd die Form eines Bumerangs, wobei sich auf der Südseite des Sees eine kleine Insel mit einem einzelnem Baum darauf befindet. Um den See herum führt ein kleiner Spazierweg.


Der Schwarze See liegt auf einer Seehöhe von 553 Meter und entstand vermutlich im Spätmittelalter durch einen Felssturz vom Spiegelstein. Früher war der heutige Boden des Sees also trocken begehbar. Zeuge dieses mittelalterlichen Großereignisses ist die heute noch sichtbare Naturnarbe des Verheitenschrofen.

Römerstraße. Schon Samuel Jenny (1837-1901) will in seinem Werk "Die Römer in Vorarlberg" (1872) Spuren der alten Römerstraße, welche von Göfis über die „Klus“ und dem Sattel am schwarzen See in den Walgau führte, im See festgestellt haben. Bei der geplanten Entfernung des Grundschlamms im Jahr 1981 bzw. 1982 wurden deshalb auch Einwände des Landesmuseums Bregenz laut. Elmar Vonbank befürchtete, dass die oben erwähnte Römerstraße am Grund des Sees in Mitleidenschaft gezogen werden könnte. Da bei den Sanierungsarbeiten des schwarzen Sees keine Strukturen ans Licht kamen, ist daher davon auszugehen, dass sie noch immer unberührt am Grund des Sees ruhen.


Ein Tauchgang des Tauchvereins für Unterwasserarchäologie brachte neue Erkenntnisse: Für die abgestorbenen im Boden noch verwurzelten Baumstämme konnte ein Datierungsspielraum für den Absterbetermin zwischen 1361 bis 1371 errechnet werden. Somit fällt das Naturereignis der Bergsturz vom Spiegelstein, der zum Aufstauen des Sees führte, klimatisch an den Beginn der Übergangsphase von der mittelalterlichen Wärmephase zur “Kleinen Eiszeit”. Der Keimzeitraum liegt, beim rekonstruierten Baumalter der Eiche als Element eines wärmegetönten Laubmischwaldes von rund 330/40 Jahren, um das Jahr 1030 und belegt somit indirekt eine mindestens knapp 1000jährige, befestigte, saumwegähnliche Struktur.

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