Dienstag, 4. April 2017

[ #pflanzenwelt ] Gefährdete Arten: Apium bermejoi

Apium bermejoi ist ein immergrünes Doldengewächs, das nur (endemisch) auf der Balleareninsel Menorca  wächst.

Apium ("Sellerie") ist eine Gattung in der Familie der Doldenblütler (Apiaceae) mit 30 Arten. Apium bermejoi ist ein immergrünes Doldengewächs, das nur auf der Balleareninsel Menorca in der Nähe des Meeres und auf Kieselböden wächst.

Auf der spanischen Baleareninsel Menorca ist eine Vielzahl einzigartiger Pflanzenarten beheimatet. Auf der Insel befinden sich mehrere, zum Natura 2000 Netz gehörende Gebiete. In diesen Gebieten sind acht Pflanzenarten heimisch, die in der EU-Habitatrichtlinie gelistet sind und von denen vier vorrangigen Schutz genießen. Viele dieser Arten werden jedoch durch die Invasion einer eingeschleppten Art, der Essbaren Mittagsblume (Carpobrotus edulis), und der Zunahme des Tourismus bedroht.

Der Bestand der gefährdetsten Art, Apium bermejoi, hat sich zwar erholt und wird auch regelmäßig überwacht. Die Zählungen wechseln allerdings zwischen 60 bis 100 Pflanzen. Sie vermehren sich sowohl durch Samen als auch durch Ausläufer. Die Art ist endemisch, das heißt, sie kommt nur auf dieser Insel vor und dort nur auf zwei recht kleinen felsigen Flecken im Nordosten der Insel in etwa 200 m Höhe. Die Blützeit ist, abhängig vom Wetter im April und Mai, die Blüten sind weiß.

Schutzprogramm. In der Sóller Botanical Garden Samenbank werden Samen gelagert und gezüchtet. Seit 2003 hat die Universität der Balearen ein Rehabilitationsprogramm laufen, das sowohl die seltene Art Apium bermejoi als auch das Gebiet schützt. Das Habitat ist vor dem zufälligen Begehen und Zertrampeln durch Besucher und Toruristen geschützt. Ein besonderes Programm soll diese und andere Pflanzen auch vor invasiven Arten schützen, besonders gegen die Essbare Mittagsblume.

Die Art ist im Annex I des Königlich Spanischen Dekrets 439/1990 geschützt, ebenso aber auch international durch zwei Vertrags- bzw. Rechtstexte: So im Anhang I der Berner Konvention (Übereinkommen über die Erhaltung der europäischen wildlebenden Pflanzen und Tiere und ihrer natürlichen Lebensräume), ein völkerrechtlicher Vertrag des Europarates über den Schutz europäischer wildlebender Tiere und Pflanzen aus dem Jahr 1979. Ebenbso auch durch die EU-Habitat-Richtlinie (II und IV), die dazu beitragen soll, die biologische Vielfalt in den Mitgliedstaaten durch Festlegung eines gemeinsamen Rahmens für die Erhaltung der wildlebenden Pflanzen und Tiere und der Lebensräume von gemeinschaftlichem Interesse aufrechtzuerhalten.

Menorca. Menorca (Minorca) ist die östliche und nördlichste Insel der spanischen autonomen Region und Inselgruppe der Balearen. Insgesamt ist die Insel sehr grün und waldreich und es wird viel Landwirtschaft betrieben. Der ursprüngliche Norden ist felsig und geprägt von schroffen, zerklüfteten, teilweise fjordartigen Küsten, der Süden wirkt sanfter, die Küste ist weniger zerklüftet, hat bessere Strände und deshalb auch mehr Tourismus.

Wegen der späten Erschließung durch den Tourismus konnte Menorca sich vor der Zerstörung durch Siedlungen weitgehend bewahren. Im Jahre 1993 wurde die Insel zu einem Biosphärenreservat erklärt. Heute steht fast die Hälfte der Insel unter Landschafts- und Naturschutz. Viele unbebaute Strände und ursprüngliche Landschaften sind somit erhalten geblieben.


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