Jahrzehntelang war der Kormoran (Phalacrocorax carbo) so gut wie verschwunden – das Ergebnis intensiver Verfolgung durch Fischer und Angler.
Erst nach konsequentem Schutz durch die EG-Vogelschutzrichtlinie (1979) leben in Deutschland heute wieder rund 24.000 Brutpaare, davon mehr als die Hälfte in großen Kolonien nahe der Küste. Ihre Zahl hat sich in den letzten Jahren stabilisiert.
Der NABU und der Landesbund für Vogelschutz in Bayern haben den Kormoran zum "Vogel des Jahres 2010" gewählt. Die beiden Verbände wollten sich damit offensiv für den Schutz des Kormorans einsetzen, der nach seiner Rückkehr an deutsche Seen, Flüsse und Küsten wieder zu tausenden geschossen und vertrieben wird. Eine mutige und richtungsweisende Entscheidung der Naturschützer.
Ein Urteil des Verwaltungsgerichts Hannover, nach dem Kormorane im Vogel- und Naturschutzgebiet nicht mehr getötet werden dürfen, darf auch hier den Behörden vorgehalten werden:
"Und die Mär von der Gefährdung seltener Fischarten oder der Vernichtung seiner eigenen Lebensgrundlage, die weltweit noch nie passiert ist, ist damit auch am Steinhuder Meer in den Bereich der Fabel verwiesen worden", sagte Dr. Holger Buschmann. Anstatt diesen prächtigen, heimischen Vogel als Sündenbock vorzuschieben, sollte sich die Fischerei Gedanken über ihre eigene Bewirtschaftungsweise machen, die ökologischen Ansprüchen nicht gerecht wird.
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- 7.6.17 [Letzte Aktualisierung, online seit 25.8.10]
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