Höhlenzeichnung von Altamira © Wikimedia |
Born to be wild: Das Second Life des europäischen Wisent (Bison bonasus).
Wisente kamen noch bis in das frühe Mittelalter in den Urwäldern von West-, Zentral- und Südosteuropa vor. Ihr Lebensraum sind gemäßigte Laub-, Nadel- und Mischwälder. In den 1920er-Jahren war der Wisent vom Aussterben bedroht; der letzte freilebende Wisent wurde 1927 im Kaukasus geschossen. Alle heute lebenden Wisente stammen von nur zwölf in Zoos und Tiergehegen gepflegten Wisenten ab.
Der eurasische Ur-Bison (Bison sivalensis) entwickelte sich auf seiner Ausbreitung von Nord-Indien nach Westen und in den weitläufigen asiatischen Steppen zum Steppenwisent (Bison priscus) weiter. Ein etwa 35.000 Jahre altes Exemplar wurde 1979 durch einen Goldwäscher in der Nähe von Fairbanks, Alaska gefunden.
Die Höhlen von Altamira. Der Steppenwisent wurde schon früh von den Menschen der gejagt und ist in Höhlenzeichnungen von Altamira, Lascaux und Chauvet dokumentiert. Der Steppenwisent überquerte während der Eiszeit die Landbrücke zwischen Sibirien und Alaska (Beringstraße) und besiedelte die nördlichsten Teile Nordamerikas. Als solche sind sie uns in Europa aus zahllosen Indianergeschichten bekannt.
Flachland versus Berg. Die europäische Wildrindart "Europäisches Bison" (= Wisent), mit einer Höhe bis zu zwei Metern das größte lebende Landsäugetier Europas, ist unbeschränkt mit dem Amerikanischen Bison kreuzbar. Damit gelten sie in der Biologie als eine Art. Freilich gibt es Unterschiede, die eine Betrachtungsweise als eiene Art nahe legen. So zeigt der Amerikanische Bison bezüglich seiner DNA eine Verwandtschaft mit dem Yak, während der Europäische Wisent dabei mit dem Auerochsen übereinstimmt. Der europäische Wisent kennt zudem noch zwei Hauptarten, die in freier Natur alle ausgestorben sind: Flachland-Wisent (Bison bonasus bonasus) und der Berg- oder Kaukasus-Wisent ((Bison bonasus caucasicus). Die Bergwisente sind etws leichter gebaut und dünkler.
Second Life. Dass wir heute Wisente in freier Natur noch vorfinden, gleicht einem kleinen Wunder: Die Zerstörung seines Lebensraums durch umfangreiche Waldrodungen, die Besiedelung durch den Menschen und die Bejagung wegen seines Fleisches und des begehrten Leders verminderten die Bestände bis zum Verschwinden aus der freien Wildbahn. Alle heute lebenden Wisente stammen von nur zwölf in Zoos und Tiergehegen gepflegten Wisenten ab. Der Berg-Wisent ist seit 1921 in seiner reinblütigen Form ausgestorben. Als man 1924 mit der Nachzucht zwecks Erhaltung der Art begann, waren nur noch 54 Wisente in den europäischen Zoologischen Gärten und Tierparks vorhanden, von denen nur noch 12 fortpflanzungsfähige Tiere (5 Bullen, 7 Kühe) übrig blieben. Von der Bergwisentrasse stand nur noch ein Bulle als "genreserve" zur Verfügung.
Die eingeleiteten Schutzbemühungen haben dazu geführt, dass 1956 im Urwaldgebiet von Bialowieza (Polen) die ersten Wisente wieder in die freie Wildbahn ausgewildert werden konnten. Dort leben nun in einem Waldgebiet von 50.000 ha die heute größte Herde mit ca. 250 Tieren. Der Weltbestand beträgt an die 3.000 Tiere, von denen rund 60 Prozent in freien Herden leben.
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- Wisent - Tierlexikon ´World of Animals´
- Wisent (Bison bonasus) im Natur Lexikon
- Wisent – Wikipedia
- IUCN - Red List: Bison bonasus
- [Google Search] ⇒ Gefährdete Arten: Europäisches Bison (Bison bonasus)
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- 10.4.17 [Letzte Aktualisierung, online seit 23.3.12]
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