Biosystematik ist ein Fachgebiet der Biologie. Die klassische Systematik beschäftigt sich hauptsächlich mit der Bestimmung und Benennung der Lebewesen (Taxonomie). Die moderne Systematik umfasst zudem die Rekonstruktion der Stammesgeschichte der Organismen (Phylogenie) sowie die Erforschung der Prozesse, die zu der Vielfalt an Organismen führen (Evolutionsbiologie) und wird daher auch als natürliche Systematik bezeichnet.
Die biologische Systematik versucht, eine sinnvolle Gruppierung aller Lebewesen zu erstellen. Die oberste Stufe wird dabei von den Domänen gebildet. Man unterscheidet nach molekularbiologischen Kriterien drei Domänen: die eigentlichen Bakterien (Bacteria), die Archaeen (Archaea), früher auch Archaebakterien genannt und die Eukaryoten (Eucaryota). Die beiden erstgenannten Domänen enthalten alle Lebewesen ohne Zellkern, die Prokaryoten genannt werden. Die letztgenannte Domäne umfasst alle Lebewesen mit Zellkern, darunter fallen alle Tiere, Pflanzen und Pilze sowie die Protisten. Das System von Verwandtschaftsverhältnissen ist aber für die großen Tiergruppen nicht (genügend) erforscht oder in Fachkreisen heftig umstritten.
Carl von Linné. Auf der Erde leben wahrscheinlich 30 Millionen Arten von Tieren, Pflanzen und Einzellern. Wenn man im Biologieunterricht etwas über die Ordnung der Tiere, Pflanzen und Minerale erfahrt, dann folgt man den Spuren des schwedischen Forschers Carl von Linné. Der Sohn eines Pastors hat die Einteilung der Lebewesen Mitte des 18. Jahrhunderts etabliert - und noch heute hat sie Bestand.
Er führte ein neues System der Namensgebung ein, die so genannte binäre Nomenklatur. Jedes Tier und jede Pflanze erhielten einen zweiteiligen lateinischen Namen, so nach dem gängigen Prinzip von Familiennamen und Vornamen. Der erste Name steht für die Gattung, der zweite für die Art (z.B. Homo sapiens, der Mensch). In druckwerken wird diese Bezeichnung in der Regel kursiv dargestellt. Durch eine einheitliche Namensgebung können sich nun weltweit Forscher verständigen. Sie untersuchten die Pflanzen ihrer Heimat und konnten ihre Ergebnisse mit denen der Forscher anderer Länder und Kontinente problemlos vergleichen.
Mars + Venus. Carl von Linné führte auch das heute Mars- und das Venussymbol als biologische Zeichen für männlich und weiblich ein. Er war nämlich im Zuge der von ihm erstellten Systematik der Erste, der die Natur in verschiedene Bereiche einteilte: in Pflanzen, Tiere und Mineralien. Dabei untersuchte er auch, wie sich Pflanzen vermehren und ordnete sie nach ihren Geschlechtsorganen, also danach, ob sie männliche oder weibliche Blütenteile hatten. Seine Unterteilungen kennzeichnete er mit den heute gängigen Symbolen.
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- 3.3.17 [Letzte Aktualisierung, online seit 12.2.11]
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