Montag, 27. Februar 2017

[ #biodiversität ] Rote Liste Gefässpflanzen der Schweiz

Die Rote Liste der Gefässpflanzen der Schweiz, welche die Blütenpflanzen, Farne, Bärlappe und Schachtelhalme umfassen, wurde von Info Flora gemäss den Richtlinien der IUCN nach 14 Jahren revidiert und ersetzt damit die Ausgabe 2002. Die Ergebnisse der Schweiz sind hier in Österreich wohl vergleichbar.

Von den 2613 bewerteten Arten und Unterarten (Taxa) gelten 725 (28%) als gefährdet oder ausgestorben und zusätzlich 415 (16%) als potenziell gefährdet. Im Vergleich zur Evaluation vor 14 Jahren ist der Rote Liste-Anteil zwar leicht gesunken, aber der Rote Liste-Index hat sich verschlechtert.

Die Gründe dafür liegen in der Zunahme an verschwundenen Arten und in der starken Zunahme der potenziell gefährdeten Arten. Bei etwa 20% der Taxa hat sich die Einstufung verändert. Die Lebensräume mit den höchsten Anteilen gefährdeter Arten sind die Gewässer, Ufer, Moore, Trockenwiesen, Äcker und Weinberge.

Schlimm erscheint das Ausmass der Gefährdung der Pflanzenarten in Gewässern, Ufern und Mooren, in Trockenwiesen tieferer Lagen sowie in Äckern und Weinbergen. Am geringsten ist demgegenüber der Gefährdungsanteil in Wäldern, alpinen Lebensräumen und in Fettwiesen, was ein deutlicher Hinweis darauf ist, dass an erster Stelle der Lebensraumverlust, respektive die Abnahme der Lebensraumqualität für den Artenrückgang bei den Gefässpflanzen verantwortlich ist. Die Hauptgründe dafür sind die Intensivierung oder die Nutzungsaufgabe in der Landwirtschaft, die fortschreitende Zersiedelung und der Verlust der Lebensraumdynamik. Der Fortbestand vieler Arten und Populationen ist heute von Artenförderungsmassnahmen abhängig. «Die letzten ihrer Art» werden sogar in Erhaltungskulturen von Botanischen Gärten erforscht und vermehrt, um wiederangesiedelt zu werden.

 [ #natur #freunde #umwelt ]⇒
Lohnt sich ein Download? Ein schneller Blick auf den Inhalt sagt mehr:
Abstracts 5
Vorwort 7
Zusammenfassung 8
1 Einleitung 9
1.1 Grundlage und Verwendungszweck 9
1.2 Entwicklung der Roten Listen Gefässpflanzen 1982 bis heute 10
1.3 Auswahl der Taxa 11
1.4 Geografische Abdeckung 16
2 Zustand der Gefässpflanzen in der Schweiz 17
2.1 Übersicht über die Einstufungen 17
2.2 Gefährdung nach Lebensräumen 20
2.2.1 Oberflächengewässer und Quellen 22
2.2.2 Ufer von Still- und Fliessgewässern 24
2.2.3 Moore 26
2.2.4 Fels und Schutt 28
2.2.5 Trockenwiesen und -weiden der tieferen Lagen 30
2.2.6 Fettwiesen und -weiden der tieferen Lagen 31
2.2.7 Gebirgsrasen 32
2.2.8 Krautsäume und Staudenfluren 33
2.2.9 Gebüsche, Hecken, Waldränder 34
2.2.10 Wälder 36
2.2.11 Ruderalfluren 37
2.2.12 Äcker und Weinberge 38
3 Interpretation und Diskussion der Roten Liste 40
3.1 Vergleich mit der Roten Liste 2002 40
3.1.1 Vergleich aus Sicht der einzelnen Gefährdungskategorien 40
3.1.2 Interpretation der Statusveränderungen 44
3.2 Hinweise zur Verwendung der Roten Liste der Gefässpflanzen 50
4 Empfehlungen für Massnahmen 54
4.1 Offene Gewässer und Quellen 55
4.2 Ufer von Still- und Fliessgewässern 57
4.3 Moore 59
4.4 Fels und Schutt 60
4.5 Trockenwiesen und -weiden der tieferen Lagen 61
4.6 Fettwiesen und -weiden der tieferen Lagen 63
4.7 Gebirgsrasen 64
4.8 Krautsäume und Staudenfluren 66
4.9 Gebüsche, Hecken und Waldränder 67
4.10 Wälder 69
4.11 Ruderalfluren 70
4.12 Äcker und Weinberge 71
Anhang 73
A1 Die Roten Listen der IUCN 73
A2 Vorgehen bei der Erstellung der Roten Liste 2016 85
A3 Liste aller beurteilten Taxa 95
A4 Nicht mehr beurteilte Taxa 166
A5 Dank 170
Literatur 175
Verzeichnisse 177

Keine Kommentare: