Dienstag, 27. Juni 2017

[ #bodenseeraum ] Drittgrößter Bodenseezufluss: Die Argen

Die Argen ist ein Fluss, der zwischen Kressbronn und Langenargen mit einer mittleren Wasserführung von rund 20 m³/s als drittgrößter Zufluss in den Bodensee mündet, und somit faktisch ein Nebenfluss des Rheins ist. 

Die im Oberallgäu entspringende Argen wurde zur deutschen Flusslandschaft der Jahre 2014 und 2015 gekürt. Vorgeschlagen hatten die Argen die baden-württembergische NaturFreunde-Ortsgruppe Ulm sowie die Stiftung Wilde Argen als Mitinitiator, unterstützt vom Fischereiverein Wangen im Allgäu.

Bodensee. Die Argen ist ein Fluss, der zwischen Kressbronn und Langenargen mit einer mittleren Wasserführung von rund 20 m³/s als drittgrößter Zufluss in den Bodensee mündet, und somit faktisch ein Nebenfluss des Rheins. Die Argen entsteht aus den Allgäuer Quellflüssen Obere Argen und Untere Argen und hat mit letzterer eine Gesamtlänge von 94,3 Kilometern. Nach dem Zusammenfluss legt die Argen noch eine Strecke von 23,4 Kilometern zurück.

FFH-Gebiet. Die Argen gilt als einer der letzten deutschen voralpinen „wilden“ Gebirgsflüsse. In seinem unteren Teil ist der Fluss als Naturschutzgebiet ausgewiesen und firmiert unter dem Namen „Argen und Feuchtgebiete südlich Langnau“ als FFH-Gebiet und damit Teil des EU-weiten Reservatsnetzes Natura 2000. Die „Obere Argen und ihre Seitentäler“ sind ebenfalls FFH-Gebiet, beschrieben als „alpin beeinflusste Flusslandschaft mit hoher Dynamik, tief eingeschnittenen Seitentälern und angrenzenden naturnahen Hang- und Auwäldern, Quellbereiche – zum Beispiel mit Tuffbildung –, sowie Seen, Weihern und Streuwiesen in extensiv genutzten Niedermoorgebieten“. Zu den in den beiden, zusammen rund 1400 Hektar großen FFH-Gebieten vorkommenden europaweit bedeutsamen Arten zählen unter anderem Kammmolch und Gelbbauchunke, Bechstein-Fledermaus und Großes Mausohr, Bachmuschel, Vierzähnige Windelschnecke, Große Moosjungfer, die Fische Strömer und Groppe sowie die Orchideen Frauenschuh und Sumpf-Glanzkraut.


Namensgeber. Dass die Arge in der Region schon früh eine zentrale Bedeutung hatte ergibt sich schon daraus, dass bereits ab dem Ende des 8. Jahrhunderts die karolingische Grafschaft Argungowe (Argengau) bestand. Urkunden aus dem 8. und 9. Jahrhundert belegen, dass folgende Ortschaften dem Argengau zugeordnet waren: Tettnang, Langenargen, Laimnau, Apflau, Haslach. Die Udalrichinger Grafen von Bregenz waren auch zeitweise Grafen des Argengaus.

Flusslandschaft des Jahres. Die Flusslandschaft des Jahres ist eine gemeinsame Initiative der NaturFreunde Deutschlands und des Deutschen Angelfischerverbandes, mit der die Bevölkerung für die natürlichen und kulturellen Schönheiten ausgewählter Fließgewässer sensibilisiert und gleichzeitig über die Bedrohung der jeweiligen Flüsse und ihrer Ökosysteme aufgeklärt werden soll. Beide Verbände setzen sich für eine verbesserte Gewässerökologie sowie eine nachhaltige Tourismusentwicklung in Flusslandschaften ein.

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