Dienstag, 14. März 2023

[ #klima ] Sichtbarer Klimawandel: Beschleunigte Desertifikation



Seit 1994 ist der 17. Juni alljährlich der Welttag für die Bekämpfung der Wüstenbildung, ausgerufen von den Vereinten Nationen.

Der Begriff "Desertifikation" stammt vom lateinischen Wort "deserta" ab (zu deutsch: Wüsten, Steppen). Er bezeichnet die Ausbreitung von Wüsten in andere Gebiete, die bis dahin von Menschen landwirtschaftlich genutzt wurden.

Etwa sechs Prozent der Landmasse auf der Erde bestehen aus Wüsten. In diesen extrem trockenen Gegenden ist Ackerbau und Viehzucht nicht möglich. Das ist eigentlich kein Problem. Doch die Wüsten dehnen sich aus ...

Europa. Die Desertifikation, also die Ausbreitung von Wüsten- und Steppengebieten, ist ein Vorgang, der durch menschliche Aktivitäten oder klimatische Faktoren verursacht wird und sich sowohl auf Ökosysteme als auch auf regionale Ökonomien verheerend auswirkt - ein Problem, von dem auch Europa betroffen ist.

Wenn wir an Wüsten denken, kommen uns zumeist die Sahara und das Sahelgebiet, die asiatische Wüste Gobi oder die Kalahari in Südafrika in den Sinn. Aber auch in Industrieländern entstehen überwiegend selbstverschuldete Wüsten. Große Teile des Mittelmeerraums, der ursprünglich von dichten Eichenwäldern bedeckt war, sind akut von Desertifikation bedroht. Heute findet man rund ums Mittelmeer nur noch niedrige Buschwälder.

Auch bei uns müssen Bauern beobachten, dass eine rücksichtslose industrielle Landnutzung nahezu sterile Böden hinerläßt – eine Vorstufe der Verwüstung.

Gründe. Als Hauptursache für die fortschreitende Wüstenbildung gilt das starke weltweite Bevölkerungswachstum im 20. Jahrhundert. Immer mehr Menschen benötigen immer mehr Nahrungsmittel – und damit auch mehr Flächen für Ackerbau und Viehzucht. Dies führt zu folgenden Problemen:
  • Übernutzung der Böden. Landwirtschaftlichen Nutzflächen wird zu wenig Zeit zur Regeneration gegönnt. Die Böden laugen aus und bringen nicht mehr genug Ertrag. Wird der Boden nicht mehr durch neue Pflanzen bedeckt, tragen Wind und Wasser die oberen Schichten ab und es kommt zur Erosion.
  • Überweidung. Die Pflanzenschicht schützt die darunter liegenden Böden. Werden die pflanzenfressenden Viehherden zu groß, geht die schützende Schicht verloren und die Böden werden abgetragen (Erosion).
  • Verschwendung von Wasser. Größere Flächen für den Ackerbau, größere Viehherden und eine stetig wachsende Bevölkerung benötigen immer mehr Wasser. Weil zu viel Wasser aus Flüssen und Seen entnommen wird, sinken die Wasserspiegel und auch der Grundwasserspiegel. Die Salzkonzentration in den Gewässern steigt an und trocknet infolgedessen auch die Böden aus.
  • Abholzung von Wäldern. Bäume schützen vor Erosion und sind wichtig für den Wasserhaushalt. Doch um neue Flächen für die Landwirtschaft zu gewinnen, werden mehr und mehr Wälder abgeholzt. Ohne die Bäume sind die Böden ungeschützt den Wetterverhältnissen ausgesetzt. Bei starken Regenfällen kann der Boden das Wasser nicht mehr speichern und wird abgetragen. 

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