Freitag, 10. März 2017

[ #naturschutz ] Religionen und Naturschutz: Gemeinsam für biologische Vielfalt?

Was haben Religionen und Naturschutz an Gemeinsamkeiten? 

Können sie uns heute, in einer Zeit globaler Veränderungen und politischer Unruhen, und in einer Zeit, in der wir den fortschreitenden Verlust von Natur und biologischer Vielfalt miterleben müssen, eine Orientierung bieten?

In den heiligen Schriften und gelebten Traditionen der religiösen Gemeinschaften finden sich zahlreiche Hinweise auf einen angemessenen Umgang mit Natur: Wir finden dort, in jeweils individueller Ausprägung, den grundsätzlichen Hinweis, dass Natur und die Vielfalt des Lebens zu achten sind und die Verschwendung von Ressourcen zu vermeiden ist.

Mit der Formulierung „Bewahrung der Schöpfung“ lässt sich im Christentum das Anliegen ökologischer Gerechtigkeit umschreiben. Der Begriff „Schöpfung“ meint zunächst, dass die Natur kein Produkt des Zufalls ist, sondern einer sinnhaften Ordnung entspringt, die die Menschen entdecken und nicht selbst setzen. Der Mensch ist ein Teil dieser Schöpfung. Er steht nicht außerhalb der Natur und ist kein unabhängiges Subjekt. Mit dem Auftrag des „Bebauens und Bewahrens“, der sich in den biblischen Schöpfungsberichten manifestiert (Gen 2,15), kommt dem Menschen allerdings eine besondere Doppelstellung zu: Einerseits ist er „Mitgeschöpf“ und in den Gesamtrahmen der Schöpfung eingebunden, andererseits ist sie ihm anvertraut.

Damit wird in den Menschen das Vertrauen gesetzt, die in der Natur liegenden Potentiale zur Entfaltung zu bringen, ohne dabei Grenzen zu missachten, deren Überschreitung die Zerstörung von Mensch und Natur nach sich ziehen würde. So sieht es die christliche Schöpfungstheologie. Das oft zitierte „Macht Euch die Erde untertan“ aus der Genesis ist keine Rechtfertigung für rücksichtslose Ausbeutung, sondern stellt auf den Menschen als bewusst handelndes und denkendes Wesen ab, ein Bewusstsein, aus dem eine besondere Verantwortung für die Schöpfung resultiert.

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Lohnt sich ein Download? Ein schneller Blick auf das Inhaltsverzeichnis:
1 Einführung  8
2 Naturschutz und Religionen  10
2.1 Prof. Dr. Beate Jessel: Chancen zur Kooperation von Religionen und
Naturschutz   10
2.2 Dr. Uta Eser: Naturschutz als gesellschaftliche Herausforderung 19
2.3 Prof. Dr. theol. Andreas Lienkamp: Die Verantwortung der
Religionsgemeinschaften für den Naturschutz   31
2.4 Dr. Torsten Ehrke: Naturschutz und Religionen im Dialog  48
2.5 Prof. Dr. Manfred Niekisch: Was Naturschützer von den Religionsgemeinschaften
erwarten  52
3 Wie Religionsgemeinschaften den Naturschutz sehen 59
3.1 Alevitentum    59
3.2 Bahaitum   61
3.3 Buddhismus   63
3.4 Christentum   65
3.5 Ezidentum   67
3.6 Hinduismus    69
3.7 Islam    71
3.8 Judentum    72
3.9 Sikhi   73
4 Gemeinsame Erklärung „Religionen für biologische Vielfalt“  75
5 Anregungen zur Weiterarbeit 78
6 Impressionen der Veranstaltung  80
7 Autorinnen und Autoren   82
8 Anhang   85
3
8.1 Literaturhinweise   85
8.2 Arbeitshilfen   86
8.3 Hinweise auf Internetseiten   87
8.4 Ausstellung    88
8.5 Internationale Beispiele für Religion und Naturschutz  88

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